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Ein Grabmal erlebt Auferstehung

Feierliche Einweihung am 7. November 2010: 125 Jahre nach seinem Bau erstrahlt das Grabmal der Familie Schaeben in neuem Glanz - Micro-Chip informiert Friedhofsbesucher per Handy über das Grabmal.


In diesem Jahr feiert der Kölner Melatenfriedhof sein 200jähriges Jubiläum. Einen besonderen Festakt gibt es dort am 7. November, wenn das renovierte Grabmal des bedeutenden Kölner Fabrikanten Peter Gustav Schaeben (1815 - 1885) und seiner Familie nach der Restaurierung neu eingeweiht wird. Peter Gustav Schaeben war langjähriger Mitarbeiter der Klosterfrau Maria Clementine Martin und nach ihrem Tode (1843) Alleinerbe und Inhaber der Firma Klosterfrau. Nach seinem Tod (1884) ließen seine Frau und seine Söhne Otto und Robert auf dem Melatenfriedhof ein repräsentatives Grabmal errichten. Die großzügig dimensionierte Gruft sollte mit 32 Plätzen auch den Verstorbenen der nächsten Generationen Platz bieten. Dazu kam es aber nicht: Es wurden nur zwölf Familienmitglieder hier bestattet. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise verlor die Familie das Unternehmen Klosterfrau. Die Familie Schaeben gründete 1933 mit „Haus Schaeben“ ein neues Unternehmen, die Familiengruft jedoch geriet seit Mitte der 1950er Jahre in Vergessenheit und verfiel mit der Zeit.

Seit langem suchte die Kölner Friedhofsverwaltung nach einem Paten, der sich des vernachlässigten Grabmals annehmen könnte. Nachdem der Kölner Unternehmer Heiko Hünemeyer (51) davon Kenntnis erlangt hatte, übernahm er die Patenschaft. Dies geschah keineswegs zufällig: seit 1952 war sein Vater Peter Hünemeyer zunächst Mitgesellschafter von Haus Schaeben und nach dem Ausscheiden von Wilhelm Schaeben 1971 alleiniger Inhaber der Firma. Haus Schaeben ist heute ein erfolgreiches mittelständisches Kosmetik- und Pharmaunternehmen. Heiko Hünemeyer, der auch einer der Kuratoren der Abtei Brauweiler ist, ließ das Grabmal vom Kölner Steinmetzunternehmen Dunkel fachmännisch und umfänglich restaurieren: Der Pyroxen-Granit wurde gereinigt, repariert und neu befestigt, die Umfriedung neu gesetzt, die Bronzebeschläge erneuert, Mosaike freigelegt und die Gruft gereinigt. Außerdem wurden die Grünanlagen weitgehend erneuert.

Zur Einweihung am 7. November wird der bekannte Kölner Melaten-Experte, Kunsthistoriker und Historiker Dr. Johannes Ralf Beines das Grabmal kunsthistorisch einordnen, Dr. Dirk Reder vom Kölner „Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer“ wird die Historie der Familie Schaeben erläutern und der Restaurator des Steinmetzunterrnehmens Dunkel, Herr Oliver Doppke, die Restaurierungsarbeiten am Grabmal beschreiben.

Und damit das Grabmal nicht wieder in Vergessenheit gerät, wird es für die Zukunft mit Hightech der neuesten Generation aus den USA ausgerüstet: Ein Mikrochip, eingebettet in eine kleine Granittafel, die am Grabmal befestigt ist, gibt Besuchern des Friedhofs über deren Handy Auskunft über die Historie der Familie Schaeben. Die Informationen sind mit jedem internetfähigen Mobiltelefon zugänglich sowie über die sogenannte NFC-Technologie (near field communication = drahtlose Verbindungs-Technologie für kurze Strecken).

Treffpunkt: Melatenfriedhof Köln, Eingang Piusstraße, Trauerhalle, 10.00 Uhr


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